FR 25.3.2006 S.12 (Wirtschaft)

Passivrauchen: Schwere Vorwürfe gegen Tabakindustrie

BERLlN Die Tabakindustrie nimmt nach einem Zeitungsbericht in Deutschland starken Einfluss auf die Politik. Eine Studie der University of California im Auftrag des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) komme zum Schluss, dass die Tabakbranche großen Einfluss auf die Gesundheitspolitik in Deutschland habe und den effektiven Schutz van Nichtrauchern verhindert habe, schreibt die Berliner Zeitung.

"Obgleich Deutschland im Umweltschutz international eine Führungsrolle einnimmt, hat es die Tabakindustrie erfolgreich .verstanden, die Umsetzung der Erkenntnisse über die Schädlichkeit des Passivrauchens in wirksame Gesundheitspolitiken zu verhindern" zitiert die Zeitung aus der Studie.

Die Tabakindustrie habe dazu mit Wissenschaftlern und Entscheidungsträgern zusammengearbeitet und in den 70er Jahren "ein ausgeklügeltes PR-Programm" eingeleitet, das seitdem Regierungshandeln zum Schutz der Bürger verhindere. Inzwischen sei Deutschland eines der wenigen Industrieländer, in denen es nur geringe Einschränkungen für Raucher gebe. AP